Test Geschichte
Der Bläserchor und seine Dirigenten
Jakob Schlamp (* 26.10.1886, † 1.11.1975)
Pfarrer in Biebesheim 1924 - 1931
Mit dem neuen Pfarrer erhielt die Jugendarbeit 1924 im kirchlichen Leben in Biebesheim einen beachtlichen Stellenwert. Das Pfarrhaus wurde zum Jugendtreffpunkt und viele öffentliche Veranstaltungen wurden durch Gesang, Theaterstücke, Gedichtvorträge usw. von der Ev. Jugend bereichert.
Pfarrer Schlamp war sehr musikalisch. Er spielte Klavier, Gitarre, Posaune und konnte auch andere Menschen für die Musik begeistern. So hatte der Ortsgeistliche 1926 die Idee, zusätzlich zu dem bestehenden Posaunenchor der Gemeinschaft einen Bläserchor zu gründen, natürlich mit jungen Leuten. Aus vielfältigen Quellen wurden Gelder beschafft und schließlich Instrumente gekauft, die Pfarrer Schlamp selbst auswählte. Mit Geschick und Können bildete er dann selbst 9 junge Burschen aus, die aus der damaligen kirchlichen Jugendgruppe kamen. Die gelegte Saat von 1926 trug reiche Früchte. Bis ins hohe Alter war es dem Kirchenmann vergönnt, sich an den Melodien seines Biebesheimer Chores zu erfreuen. Der Chor besuchte ihn in Eckardshausen (bei Büdingen) und anlässlich seines 80. Geburtstages in Bad Homburg.
Jakob Merschroth (* 18.10.1989, † 20.02.1965)
Chorleiter 1932 - 1933
Der Chor machte schon kurz nach seiner Gründung eine ungeahnte Aufwärtsentwicklung. Die Auftritte wurden immer zahlreicher und auch Neuzugänge waren zu verzeichnen.
Leider verließ Pfarrer Schlamp 1931 auf eigenen Wunsch Biebesheim. Wenn auch die Bläser nun ohne Chorleiter waren, kamen sie doch regelmäßig zu den Ubungsstunden und waren aktiv bei Gottesdiensten und sonstigen Anlässen. Es wurde Ausschau nach einem Nachfolger gehalten. Gesucht wurde ein Mann, der selbst ein Blasinstrument spielen konnte und der gleichzeitig in der Lage war, den Chor zu schulen und bei Auftritten zu dirigieren. Niemand wurde gefunden, der diese Voraussetzungen erfüllte. Auch die Hoffnung, mit dem neuen Pfarrer Walter Hübsch eine Wende herbeizuführen, erfüllte sich nicht. Der neue Geistliche, der als junger Mann nach Biebesheim gekommen war, war ein Pfarrer, der im Gegensatz zu seinem Vorgänger weder ein Blasinstrument spielen noch dirigieren konnte. Das Erstere habe er, wie er selbst sagte, so gut er konnte, gelernt, das Zweite wurde behoben durch die Berufung des Lehrers Jakob Merschroth.
Der neue Chorleiter bemühte sich vorübergehend, die schwierige Aufgabe zu lösen. Er übte mit dem Chor gewissenhaft und sicherte durch seinen Einsatz den Fortbestand des Ev. Bläserchores.
Ludwig Bayer (* 31.07.1901, † 14.12.1970)
Chorleiter 1934 - 1968
Der Lehrer Ludwig Bayer hatte zwar einige andere ehrenamtlichen Verpflichtungen, doch übernahm er diese zusätzliche Aufgabe als Dirigent des Bläserchors. Er tat dies aber mit der Absicht, Sänger für den Ev. Kirchenchor zu gewinnen, den er ebenfalls leitete.
34 Jahre lang stand er in unnachahmlicher Weise am Dirigentenpult und schuf die Grundlage des heutigen Klangkörpers. Unvergessen sind die vielen Veranstaltungen, die der Bläserchor unter seiner Leitung zu einem musikalischen Erlebnis werden ließ. Dass die Geselligkeit nicht zu kurz kam, war selbstverständlich. Nach der Probe (damals noch donnerstags) gingen die meisten Männer in die Gaststätte Straub. Es war meistens schon nach 22.00 Uhr, aber der Wirt hatte auf diese einzigen späten Gaste gewartet und der redegewandte Posaunist Walter Rothermel („Freudemacher“ genannt) sorgte ein ums andere Mal für angenehme und lustige Unterhaltung.
Die erfreuliche Gesamtentwicklung und das erlangte Ansehen des Ev. Bläserchors ist in hohem Maße Ludwig Bayer zu verdanken. Wegen seiner Verdienste wurde er 1968 zum Ehrendirigenten ernannt.
Willi Hammann (* 02.06.1915, † 21.03.2001)
Eintritt in den Bläserchor 1928, Dirigent 1968 - 1978
Willi Hammann hat über einen Zeitraum von 50 Jahren sehr stark den Ev. Bläserchor Biebesheim mit gestaltet. Mit 13 Jahren wurde der musiktalentierte Junge in den Chor aufgenommen und schon bald brillierte er mit seinen Trompeten-Künsten, Die „Post im Walde“ war das Solostück, dass wie auf ihn zugeschnitten schien. Nach dem Zweiten Weltkrieg erklärte er sich natürlich bereit, den Wiederaufbau des Chores zu unterstützen. Er wirkte als Vizedirigent für Lehrer Bayer und übernahm 1968 hauptverantwortlich den Dirigentenstab.
Hierbei stzte er zusätzliche neue musikalische Schwerpunkte besonders in Richtung Jagdlieder. Während der Dirigentenzeit Hammanns wurden auch die ersten Kontakte mit Frankreich geknüpft. Es waren die Antangsjahre der Jumelage mit Romilly sur Andelle.
1978 wurde er für seine Verdienste um den Chor zum Ehrendirigenten ernannt.